Wir haben schon einmal auf einen Seeßlen-Essay zur Filmkritik hingewiesen; damals, vor rund einem Jahr, ging er die grundsätzlichen Möglichkeiten und Voraussetzungen von Filmkritik an.
Jetzt - jetzt beschreibt er in seinem Blog Das schönste an Deutschland ist die Autobahn die Unmöglichkeit von Filmkritik; das ihr innewohnende Unzeitgemäße: "Die Geschichte der Filmkritik, wie wir sie nun wohl über ein Jahrhundert
gewöhnt sind, ein überaus nützliches Gemisch diverser Funktionen für
die Kultur wie für das Geschäft des Kinos, neigt sich ihrem Ende
entgegen."
Ein (für Seeßlen-Verhältnisse sehr kurzer) Text, der den Verlust der Filmkritik diagnostiziert, aber nicht betrauert; ein paar interessante Ursachen aufzählt:
"Der Film ist nur noch in Ausnahmefällen eine ästhetisch-moralische Einheit, in aller Regel ist er auf dreifache Weise 'fluid'", beispielsweise, und:
"Das Verschwinden der Filmkritik, die diesen Namen verdient, geht einher
mit einer radikalen Trennung von zwei Diskursen, nämlich auf der einen
Seite eine Fan-, Szene- und Konsumenten-orientierte Kritik, die zwischen
Anbietern und Abnehmern vermittelt (und sich dabei leichter über
Medien-Grenzen hinweg bewegt), und auf der anderen Seite eine
akademische Beschäftigung, Filmtheorie, die mehr „Aussagen“ produziert
als es außerhalb eines einigermaßen geschlossenen Kreises überhaupt
Adressaten gibt."
Und hat ansonsten, als Ausblick, vor allem Fragen zu bieten.
Was denn auch sonst?
müh
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