Dienstag, 12. März 2013

LEG IHN UM! im Kino!


Jan G. Schütte haben wir in ANSICHTSSACHE als einen der "German Mumblecorer" vorgestellt. Der Hamburger Filmemacher und Darsteller sticht dabei heraus, insofern er etwas älteren Semesters ist und entsprechend mit seinen Schauspielerkollegen (Ole Schlosshauer, Stephan Schad, Oliver Sauer) und -kolleginnen  (Susanne Wolff, Phelinhaltlich) annehmen als die jungen Wilden in Berlin (oder sonst wo).

Nach SWINGER CLUB und DIE GLÜCKLICHEN ist nun auch der - ebenfalls in ANSICHTSSACHE erwähnte - dritte Langfilm von Schütte im Kino gestartet: LEG IHN UM! (Untertitel: "Ein Familienfest").

Die Thriller-Drama-Komödie feierte letztes Jahre Premiere in Hof, wo sie sogar unserem Scharf-Kritiker und apodiktischen Reiter Harald Mühlbeyer gefiel. Nicht zuletzt, weil sie einen in Deutschland (zu) selten gesehenen Genre-Mix präsentiert, der dazu noch mit der frischen Impro-Art der "Glücklichen" zubereitet ist.

Darum geht's: Familienpatriarch Manzl (Hans-Michael Rehberg) lädt seine verkommen verquere Sippe ein, um den Kindern nicht nur seinen unvermeidlich nahen Tod zu verkünden, sondern auch das Gesamterbe dem zu versprechen, der das Ende ihm am schnellsten beschert. Ansonsten fällt das Vermögen für alle flach.

Mehr braucht gar nicht über den ungewöhnlichen Sterbehilfsfall verraten werden (der bereitwillig und nicht von Ungefähr an DAS FEST erinnert), denn die Prämisse und wie sich die DarstellerInnen damit auseinandersetzen, ist mindestens ebenso essenziell für LEG IHN UM! wie das von Schütte geschriebene "Buch" bzw. die Dramaturgie, wie sie eben "hinten rauskam". Ein Film, der seine Lust und Lebendigkeit massiv daraus zieht, dass er jedesmal gerade erst auf der Leinwand sozusagen entsteht. "Für eine schwarze Komödie" zu unkonzentriert befand Tobias Kniebe auf Süddeutsche.de, vielleicht nicht ganz zu unrecht und doch knapp daneben.

Seit 7. März ist LEG IHN UM! also auf deutschen Leinwänden zu sehen - und droht da, leider nichts Neues in Deutschland, im Vieler- und Einerlei der Premieren-Schwemme unterzugehen.

Noch kurze Zeit zu sehen ist er
in Kiel  in der Pumpe
Lüneburg: Scala
Berlin-Mitte: Babylon
Esslingen: KoKi
Tübingen: Abaton

Anschließend wird er in Hamburg, im BERLIN ACUD in Frankfurt / M. und hoffentlich noch anderswo seine Runden (und Kreise) ziehen.

Also: Reingehen, anschauen - deutsche Filmprojekte wie diese unterstützen! Aber auch wegen des Films selbst natürlich.

Ganz viel Infos dazu und zu LEG IHN UM! allgemein inklusive Ausschnitten bietet der Verleih Aries Films auf seiner Website.

(zyw)

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