Die "Deutsche Welle" hat im Vorfeld der Filmpreisverleihung am 26. April ein Interview mit ANSICHTSSACHE-Co-Herausgeber Harald Mühlbeyer geführt. Hier ein kleiner Auszug:
Deutsche Welle: Sie haben in Ihrem Buch den deutschen Film der letzten drei Jahre untersucht. Haben sie den Eindruck, dass sich der Zustand des deutschen Kinos zum Besseren gewendet hat - im Vergleich zu früheren Jahren?
Harald Mühlbeyer: Der deutsche Film ist seit den 1990er Jahren in einer permanenten Aufbruchstimmung: zuerst mit den Publikumserfolgen der Til Schweiger/Katja Riemann-Komödie, dann, um 2000 herum, der ernsthaftere Zugang über Coming-of-Age-Filme mit neuen "Stars" wie Daniel Brühl und Julia Hummer. Inzwischen gibt es ein vielfältiges Panorama, vom kleinen Independentfilm über Hochschul-Abschlussfilme bis zum deutschen Blockbuster - insgesamt eine gute Entwicklung, die hoffen lässt.
Was sind die Ursachen für den mangelnden Publikumserfolg?
Mühlbeyer: Es ist ja auch so, dass die Filme aus allen anderen Ländern außer den USA einen schweren Stand haben - von gelegentlichen französischen Ausnahmen abgesehen. Dem deutschen Publikum wurde jahrelang angewöhnt, sich popkulturell angelsächsisch zu orientieren. Die wechselvolle deutsche Filmgeschichte hat nicht viel getan, um da Abhilfe zu schaffen - im Wechselspiel zwischen künstlerisch wertloser Unterhaltung und "Neuem Deutschem Film" seit den 1950/60er Jahren. Es sind einfach Vorbehalte gegen deutsches Kino da, die allzu oft unbegründet sind.
Das ganze Interview von Jochen Kürten unter dem Titel "Ansichtssache - deutscher Film" finden Sie unter http://www.dw.de/ansichtssache-deutscher-film/a-16740176
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