Freitag, 1. November 2013

Zum neuen TATORT des MDR

Vergangenen Sonntag hat TV-auteur Dominik Graf in seiner Leib- und Magenstadt München die Ermittler Leitmayr und Batic nach dem famosen, legendären Frau Bu lacht (von 1995!) zum Ermitteln geschickt, schon kündigt sich ein weiteres Highlight zumindest mit wichtigem Namen an: das neue TATORT-Team des MDR ermittelt in Erfurt - und mit von der Partie ist Alina Levshin, die in ANSICHTSSACHE Ciprian David als Newcomerin des aktuellen deutschen Films porträtiert hat.

Freilich: Ob die Episode Kalter Engel, in dem neben Levshin auch Friedrich Mücke (FRIENDSHIP!) und Benjamin Kramme zur Verjüngung in Mitteldeutschland sorgen soll(t)en - sowohl in wie vor dem TV-Gerät - sonderlich hoffnungsfroh stimmen wird oder auch nur wünschenswerte Qualität aufweist, lässt die Kritik von Christian Buß auf Spiegel-Online bezweifeln.

Buß verweist in seinem Verriss auch auf den Beitrag von Matthias Dell vom Freitag, den wir hier als Lektüre-Tipp empfehlen. Geht es doch schließlich darin um das Gebaren des gebeutelten MDR. Dell hat ein Interview mit der verantwortlichen Redakteurin des Senders erst nicht freigegeben, dann ganz zurückgezogen bekommen. Was er als Anlass und Gelegenheit nutzt, nicht nur die zumindest Fragen aufwerfende Ideen-Suche, aus der heraus das frische Konzept des Thüringer TATORTs entstanden ist / sein soll, zu kritisieren (zumindest vom Ergebnis her). Auch reißt Dell generelle Fragen an, die die Position der Redakteure betreffen, das Selbstverständnis der entsprechenden Stellen und ihren Einfluss auf das, was mit "unseren Gebühren-" pardon: "Beitragsgeldern" nicht nur uns vorgesetzt wird, sondern auch deutsche Kreative, Regisseure und Drehbuchautoren, hierzulande in Lohn und Brot hält.

Vielleicht braucht es für das Thema, dem wir uns in ANSICHTSSACHE ja ebenfalls widmen, viel mehr tiefgreifendere Auseinandersetzungen als sie Dells verständlicherweise wenig gnädiger Text im Zuge der "Zensur" liefern kann und mag. Generell aber ist jede Thematisierung dahingehend aber begrüßenswert, verweist sie doch auf eine Systemfrage, die zwar immer wieder und gefühlt immer mehr, öfter, lauter und ernster gestellt wird - deren Antworten jedoch nach wie vor spärlich und/oder dürftig ausfallen.

zyw

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen