Am Donnerstag, 18.4., läuft endlich André Erkaus "Das
Leben ist nichts für Feiglinge" in den Kinos an. Endlich - denn der Film
war im Sommer letzten Jahres schon abgedreht, als Sascha Koebner für
ANSICHTSSACHE ein ausführliches Interview mit Erkau über seine Ausbildung, sein
Selbstverständnis, seine Filme führte. Verliehen werden sollte der Film von
Senator, die ihn dann aber im Herbst abgaben:
"Senator hat sich heute mit RIVA Filmproduktion
geeinigt, den Film "Das Leben ist nichts für Feiglinge" erst 2013 ins
Kino zu bringen", hieß es am 16. Oktober in einer Pressemitteilung, und
weiter: "Da die Startplanung von Senator, die Koproduzent bleiben, für das
erste Halbjahr 2013 terminlich ausgeschöpft ist, haben alle Beteiligten
gemeinsam beschlossen, den Film mit dem Partner NFP marketing &
distribution ins Kino zu bringen."
"Das Leben ist nichts für Feiglinge", (c) NFP |
Ein zumindest ungewöhnlicher Schritt - doch wir wollen nicht
die Indiskretion begehen, den Gründen nachzuforschen. Wäre denn etwa eine
ehrliche Antwort zu erwarten? Also glauben wir Senator-Verleih-Geschäftsführer
Peter Heinzemann: "Nach der großartigen Premiere auf dem Filmfest in
Hamburg geben wir den Film nur ungern zurück und bedanken uns bei allen
Beteiligten." Und sind ganz bei Christoph Ott, NFP-Verleihchef: "Wir
freuen uns nach diesen tollen Festivalauftakten in Hamburg und Zürich mit einem
wunderbaren Wotan Wilke Möhring auf einen Kinostart im neuen Jahr.“
Auch wir freuen uns auf den Film - auch, weil wieder
Wotan Wilke Möhring sowieso immer einen Kinobesuch wert ist. Wie auch
"SchnabelPower" / Sophie Charlotte Rieger, die auf Moviepilot auf der
Suche
nach dem Mann im deutschen Film ist. Und zwischen dem "reumütigen
Macho", dem "Schwiegersohn in der Identitätskrise" und dem
"entsexualisierten Clown" (a.k.a. Til Schweiger, Matthias
Schweighöfer, Christian Ulmen) Möhring entdeckt, der uns zeige, dass "
Männlichkeit auch im deutschen Kino viel mehr sein kann als das Abarbeiten von
Klischees."
Ihr Text ist nicht ohne argumentative Löcher und
Holprigkeiten - enthält aber auch gute Gedanken zur Männlichkeitskrise. Nicht
zuletzt provoziert er ein paar schöne Kommentare, "Bis auf Schweighöfer
nun alles Tatortkommissare" oder "Deutsches Kino und Filme sind alle
nicht sehenswert."
Und ist auf jeden Fall sehr viel klüger als ein hohllaufender
Text titels "Meine
Herren!", der im Februar "Zeit-Magazin" erschienen ist.
Matthias Kalle geht darin der "Wucht" nach, die den Mann im Mann
ausmacht. Findet diese Wucht unter anderem in Ronals Zehrfeld, auch in Robert
Gwisdek bzw. Diehl, Schilling, Matschenz, Kross. Und übesieht dabei nur eines:
nicht nur den deutschen Schauspieler, auch einen Text in einem, sagen wir,
Larifari-Zeitvertreibmagazin sollte eines haben, äh, ja, genau: Wucht.
müh
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